Licht ist unter Wasser extrem wichtig, da Licht von der Oberfläche mit zunehmender Tiefe immer mehr geschluckt wird. Abhängig von der Tiefe werden verschiedene Farben des Lichtes herausgefiltert – zuerst rot (bis ca. 10 Meter) und am Ende Blau (> 40 Meter). D.h. eine Lampe ist unverzichtbar und sollte nach Möglichkeit von der Farbtemperatur auch die des Tageslichts nachahmen. Nur so kommen die Farben der Fauna und Flora richtig zur Geltung.
Bei der Wahl der Lampe (oder des Lampenkopfes) sollte man darauf achten, dass dieser einen breiten Abstrahlwinkel (>100 Grad) und keinen Spot (hellen Punkt in der Mitte) hat. Wie man auf unseren älteren Videos sehen kann hatten wir da noch den falschen Lampenkopf. In einem ähnlichen Video mit neuer Lichtanlage sieht das schon deutlich anders aus.
Weißabgleich:
Neben der „Helligkeit„, die man über Lichtmenge, Blende, Shutter-Geschwindigkeit und ISO Einstellungen steuern kann ist der „Weißabgleich“ ein weiteres wichtiges Einstellungsmerkmal, um ansehnliche Szenen zu produzieren.
Mit heutigen Kameras wird schon viel an Automatik geboten, die das für den Filmer regeln. Generell als Tip: auf diese Automatiken verzichten und auf folgenden Punkte zurückgreifen. Bei einer Automatik kann man bei guten Szenen schnell in die Situation kommen, dass die Kamera versehentlich falsch nachregelt und so das Ergebnis „zerstört“.
- Einfachste Möglichkeit: Über Wasser auf einen „Unterwasser-Modus“ der Kamera umstellen, sofern vorhanden. Wenn es diesen nicht gibt: manuelle Einstellungen auf einen Kelvin-Wert, der der Tauchtiefe und dem zu erwartenden Lichtverhältnissen angepasst ist. Hier benötigt es einiges an Übung und diese Lösung ist nicht besonders „flexibel“: Je nach Tauchtiefe, Sicht- und Lichtverhältnissen, sind Einstellungen zwischen 5800K (Kelvin) und 6800 K (für tief) angesagt.
- Manueller Weißabgleich unter Wasser vor der entsprechenden Szene. Das muss natürlich durch die Kamera und das Unterwassergehäuse unterstützt werden. Dazu richtet man die
Kamera auf einen möglichst weißen Punkt oder Fläche und wählt dann den manuellen Weißabgleich aus. Dies wiederholt man vor jeder Szene oder wenn sich Lichtverhältnisse und Tiefe gefühlt stärker geändert haben. Als ein Tip kann man als weiße Fläche die Flasche des Buddies verwenden, eine eigens mitgebrachte Schablone, oder aber wenn es die Tiefe noch zulässt die Kamera in Richtung Sonne richten. - Von der Verwendung von Farbfiltern halte ich nichts. Heutige Kameras und die Verwendung des Weißabgleichs in der Nachverarbeitung machen diese komplett überflüssig – sie schlucken nur notwendiges Licht.